Anerkennung baupreis allgäu 23
Text: Buero Kofink Schels, Simon Jüttner, Sebastian Kofink
Umbau eines Post-Nebengebäudes der 50er-Jahre zu einem Wohnhaus. Aufstockung in massiver, leimfreier Holzbauweise. Ergänzung des ursprünglichen Hindelanger PostEnsembles (Architekt: Thomas Wechs). Die innerörtliche Nachverdichtung zeigt, wie unter maximalem Erhalt einer über Jahrzehnte als wertlos angesehenen Bausubstanz und mit der Entscheidung für einen radikal ökologischen, kreislaufbasierten Materialeinsatz eine kostengünstige, eigenständige Architektur entstehen kann, deren Maß an Identitätsstiftung weit über das eines Neubaus hinausgeht, ohne dabei mit ihrem gewachsenen Umfeld in Konflikt zu geraten.
Begründung der Jury
Das Gebäude zeigt beispielhaft, wie wertlos erachteter innerörtlicher Leerstand im Zuge einer Nachverdichtung einer neuen Nutzung zugeführt werden kann. Mit viel gestalterischem Gespür und innovativen Detaillösungen hat der Architekt, der zugleich Bauherr ist, ein kostengünstiges Eigenheim für seine Familie realisiert. Dabei kamen hochwertige Materialien, die in hohem Maß an Eigenleistung verbaut wurden, zum Einsatz. Das sanierte Erdgeschoss und das neue Obergeschoss in massiver Holzbauweise bilden nun eine Einheit, die in ihrer unprätentiösen Art auf sympathische Weise zeigt, wie zeitgemäßes nachhaltiges Bauen im Bestand funktioniert.
BauherrIn
Familie Jüttner
Architektur
Buero Kofink Schels, Simon Jüttner, Sebastian Kofink
Ort
Poststraße 1 1/3, Bad Hindelang
Fertigstellung 2019
Fotos: Simon Jüttner