Preisträger baupreis allgäu 23
Text: Hagspiel Stachel Uhlig Architekten PartmbB
Die ehemalige Weberei ist Teil eines alten Textilindustrieareals. Die Sheddach-Halle wurde zu einem Wohnquartier umgenutzt. In das Raster der Stahlkonstruktion wurden Giebelhäuser, deren Kontur die Dachlinie der Sheds aufnimmt, zeilenartig eingepasst. Es entstanden 46 Galerie-Wohnungen mit 50qm bis 135qm Wohnfläche und 80 Stellplätze als Tiefgarage im Untergeschoss. Die Substanz des Denkmals bleibt nahezu komplett erhalten. Die neu eingefügten Wohnmodule setzen sich im Material ab. Die Außenhaut aus eloxiertem Streckmetall ähnelt einem Gewebe. Die südlichen Anbauten, die puristisch ertüchtigte Schlichterei und der Ölturm, bieten Raum für junge Start-Up-Unternehmen.
Begründung der Jury
Das beeindruckende Weberei-Areal mit seiner Sheddach-Halle wurde unter weitgehender Erhaltung des Bestands einfühlsam einer neuen Nutzung zu einem Wohnquartier mit Tiefgarage zugeführt. Die neu eingefügten Wohnmodule zitieren mit ihrer Materialität und in ihrer Anmutung den industriellen Charakter des Areals. Die von ihrer ursprünglichen Haut freigelegte Stahlkonstruktion wurde instandgesetzt und fast vollständig erhalten, auch in den Freibereichen. So macht sie in überzeugender Weise das frühere Volumen und den besonderen Charakter des Vorgängerbauwerks erfahrbar. Somit ein Vorbild für nachhaltige Umnutzung ehemaliger Industriebauten.
BauherrIn
die Sozialbau
Architektur
Hagspiel Stachel Uhlig Architekten PartmbB
Ort
Keselstraße 16 – 24, Kempten
Fertigstellung 2019
Fotos: Hermann Rupp, Hermann Ernst