Umnutzung ehemalige Weberei

Preisträger baupreis allgäu 23

Text: Hagspiel Stachel Uhlig Architekten PartmbB

Die ehemalige Weberei ist Teil eines alten Textilindustrieareals. Die Sheddach-Halle wurde zu einem Wohnquartier umgenutzt. In das Raster der Stahlkonstruktion wurden Giebelhäuser, deren Kontur die Dachlinie der Sheds aufnimmt, zeilenartig eingepasst. Es entstanden 46 Galerie-Wohnungen mit 50qm bis 135qm Wohnfläche und 80 Stellplätze als Tiefgarage im Untergeschoss. Die Substanz des Denkmals bleibt nahezu komplett erhalten. Die neu eingefügten Wohnmodule setzen sich im Material ab. Die Außenhaut aus eloxiertem Streckmetall ähnelt einem Gewebe. Die südlichen Anbauten, die puristisch ertüchtigte Schlichterei und der Ölturm, bieten Raum für junge Start-Up-Unternehmen.

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Kita Karoline Goldhofer

Preisträger baupreis allgäu 23

Text: heilergeiger architekten BDA Jörg Heiler Peter Geiger

In der Kita wird mit der Reggio-Pädagogik gearbeitet. Hier ist kreatives Wiederverwenden des Gebrauchten ein wesentlicher Wert. Die bestehenden Gebäudeteile des alten Wohnhauses werden daher als graue Energie erhalten, freigestellt und unter einer neuen Hülle aus recyclebarem Polycarbonat eingestellt. Die entstehenden Zwischenräume sind Raumerweiterung und Kollektor von Licht und Energie. In einer Region, in der immer noch viel abgerissen wird, stellt das Projekt Fragen: Wie nutzen wir Bestand und schonen Ressourcen? Wie reduzieren wir CO2 und gewinnen Raum? Wie wandeln wir Altes und bewahren historische Spuren?

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Haus Roth

Preisträger baupreis allgäu 23

Text: Hafner Bau Markus Hafner Gerd Riedmiller

Sanierung und Revitalisierung eines Bauernhauses. Ein ehemaliger Bauernhof im Allgäu. Die Kulturlandschaft prägend. Ungenutzt. Alleinstehend. Morbide. Im Kern stammt das heutige Erscheinungsbild aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts. Durch die fachgerechte und architektonische Sanierung wurde das Anwesen vor dem drohenden Verfall und Abriss gerettet. Durch die Konstellation mutiger Bauherren, bodenständiger Architekten und regionaler Handwerker konnte diesem Gebäude wieder eine nachhaltige Zukunft gegeben werden. Dabei feiern die neu entstandenen Räume geradezu die Vergangenheit des alten Gebäudes.

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Schulzentrum Waltenhofen

Preisträger baupreis allgäu 23

Text: F64 Architekten PartGmbB

Umbau und Generalsanierung eines imposanten Schulkomplexes von 1968 (Architekt Werner Fauser) mit identitätsstiftender Gestaltung (Künstler Manfred Mayerle). Das künstlerische Erbe erforderte behutsame Eingriffe und Ergänzungen für neue Anforderungen an Unterrichtsräume und Schulkonzept. Das damalige, prägnante Farb- und Materialkonzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler übernommen und mit Bauteilen aus Eichenholz und Metall ergänzt. Durch Rückbauten wurden multifunktionale Flächen geschaffen und die Aula mit großzügigen Fensterflächen und zusätzlichen Oberlichtern zu einem hellen und lebendigen Ort aufgewertet. Ökologisch, gestalterisch und wirtschaftlich eine überzeugende Sanierung.

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Erweiterung Werk II, elobau

Preisträger baupreis allgäu 23

Text: F64 Architekten PartGmbB

Der anspruchsvolle Industriebau wurde in Holzbauweise im PlusEnergie-Standard realisiert und legt größten Wert auf Nachhaltigkeit. Regionalität spielte sowohl bei den Baumaterialien als auch bei den beauftragten Firmen eine große Rolle. Außerdem sollten sich die verwendeten Baustoffe recyceln oder wiederverwenden lassen. Im Inneren sorgen Sheddächer für tageslichtdurchflutete Hallen mit hohem Wohlfühlcharakter. Ein flexibles Trennwandsystem ermöglicht es, den Grundriss komplett selbst zu gestalten. Die Verkleidung der Außenwände mit Lärchenholzschindeln führt eine seit Jahrhunderten bestehende Tradition fort und stellt den Bezug zum Allgäu her.

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König-Ludwig-Brücke Kempten

Anerkennung baupreis allgäu 23

Text: Konstruktionsgruppe Bauen AG Rainer Böhme und Jörg Schänzlin

Die 1852 errichtete und 123 m lange, denkmalgeschützte König-Ludwig-Brücke ist ein herausragendes Beispiel der Ingenieurbaukunst in Deutschland. Bei der Instandsetzung waren der Denkmalschutz, der Erhalt der historischen Bausubstanz und die Nachhaltigkeit wichtige Ziele. Hierzu wurde der Holzverbrauch optimiert. Ein neu entwickelter Witterungsschutz aus schrägen Lärchenholzlamellen schützt die Konstruktion und lässt freien Blick auf das einmalige Tragwerk zu. Um das Bewusstsein der Bürger für Substanzerhalt und Bauqualität zu schärfen, wurden diese von Anfang an mitgenommen und beteiligt. Heute ist die Brücke ein fester Bestandteil der städtischen Verkehrsinfrastruktur.

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Kita St. Raphael, Primisweiler

Anerkennung baupreis allgäu 23

Text: Feuerstein Hammer Pfeifferhttps://www.fhp-architekten.de/

Vier ablesbare Gruppenhäuser in der Maßstäblichkeit und Form der angrenzenden Wohnhäuser, dazwischen die Allgemeinräume und gefasste Höfe bilden das grundlegende Entwurfskonzept. Die Verzahnung mit der Landschaft und eine nachhaltige Bauweise sind Leitmotive dieses Entwurfs. Das ganze Gebäude ist innen und außen aus unbehandeltem Weißtannenholz gebaut. Für die Energieversorgung können die Reserven der bestehenden Pelletheizung der benachbarten Sporthalle genützt werden. Eine PV-Anlage auf den Satteldächern sichert den Eigenverbrauch an Strom. Der Bau wurde in das Projekt „Low-Tech-Gebäude“ der internationalen Bodenseekonferenz aufgenommen.

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Besucherzentrum Rapunzel

Anerkennung baupreis allgäu 23

Text: haascookzemmrich STUDIO2050, Martin Haas

Das neue Besucherzentrum der Rapunzel Naturkost GmbH in Legau macht deren Leitmotiv „Wir machen Bio aus Liebe“ für die Besucherinnen und Besucher erlebbar. Der Märchengarten umspielt das Haus und erstreckt sich bis auf das Dach. Eine begehbare, öffentlich und einladend konzipierte Gebäudeskulptur, an deren Ende der Ausblick in die Landschaft ermöglicht wird. Begleitet wird die Geste durch das schwebende, alles überspannende Dach, das sich wie ein umlaufendes Band um den Neubau legt, Aus- und Einblicke jedoch nicht begrenzt. Den Prinzipien einer ökologisch sinnvollen Kreislaufwirtschaft folgt die Architektur der Rapunzel-Welt auch mit der Wahl möglichst regionaler Baumaterialien.

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Wohn- und Atelierhaus

Anerkennung baupreis allgäu 23

Text: Stadtmüller.Burkhardt.Graf Architekten GbR

Zweigeschossiges Gebäude mit Atelier im OG und den Wohnräumen der Familie im EG, situiert an Hangkante mit intensiver Topographie, am Übergang zwischen Stadt (Tal) und Militärgelände (Plateau). Ausrichtung Gebäude senkrecht zur Topographie, zweiseitige Einbettung in den Hang. Hoher Eigenleistungsanteil, Verwendung einfacher Details, Montage der vorgefertigten kleinteiligen ZollingerDachkonstruktion und Fassade aus gewelltem Stahlblech komplett durch die Bauherren. Zeichenhaftes, einfaches und nachhaltiges Gebäude, geprägt durch die Bescheidenheit der Bauherren. Realisiert in sehr geringem Kostenrahmen.

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Wählvermittlungsstelle

Anerkennung baupreis allgäu 23

Text: Buero Kofink Schels, Simon Jüttner, Sebastian Kofink

Umbau eines Post-Nebengebäudes der 50er-Jahre zu einem Wohnhaus. Aufstockung in massiver, leimfreier Holzbauweise. Ergänzung des ursprünglichen Hindelanger PostEnsembles (Architekt: Thomas Wechs). Die innerörtliche Nachverdichtung zeigt, wie unter maximalem Erhalt einer über Jahrzehnte als wertlos angesehenen Bausubstanz und mit der Entscheidung für einen radikal ökologischen, kreislaufbasierten Materialeinsatz eine kostengünstige, eigenständige Architektur entstehen kann, deren Maß an Identitätsstiftung weit über das eines Neubaus hinausgeht, ohne dabei mit ihrem gewachsenen Umfeld in Konflikt zu geraten.

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